Was die Flüchtlinge mit Schildgen gemacht haben – eine vierteilige Reportage | Bürgerportal Bergisch Gladbach

von Laura Geyer

Die „Mobilen Nachbarn”

Aus einem erfolgreichen Fahrradprojekt der Caritas Rhein-Berg zusammen mit dem Begegnungscafé Himmel un Ääd und dem Jugendzentrum FrESch entstand ein eigener Ableger der Willkommens-Gruppe: die „Mobilen Nachbarn“.

Der Spendenaufruf, den die Caritas im September 2015 für den Aktionstag absetzte, fand so viel Anklang, dass nicht nur die Bewohner von Haus Pohle schnell versorgt waren, sondern fast 100 Fahrräder übrigblieben. Die katholische Kirche nahm sich des Überschusses an und beschloss, das vom Erzbistum Köln entwickelte Fahrradprojekt „Mobile Nachbarn“ in Schildgen umzusetzen.

Als die Mobilen Nachbarn im Februar 2016 starteten, war Michael Funcke sofort dabei. Die katholische Kirche stellte der Gruppe die Garage am Pfarrhaus auf der Altenberger-Dom-Straße zur Verfügung. Sie wurde Werkstatt, Lager, Ausgabestelle und Büro.

Zur Person: Michael Funcke

ist ein Schildgener Urgestein. Sein Vater war Rektor der Grundschule am Ort. Nach mehreren Jahren im Umland kehrte Funcke 2011 mit seiner Familie zurück. Als Ingenieur arbeitet er bei Ford in der Fertigungsentwicklung.Sein ehrenamtliches Engagement beschreibt er als spontane Reaktion. „Ich dachte, ich muss etwas tun – aus meiner gut situierten Situation heraus, aus meinem Glauben heraus und auch einfach als Mensch.“ Er suchte in Schildgen nach einer Möglichkeit, seine Talente einzubringen.

Bei den Mobilen Nachbarn fühlt er sich „gut gelandet“. Er ist übrigens von der Flüchtlingshilfe zum Fahrrad gekommen und nicht umgekehrt.

Genau wie Glöckner übertrug Funcke von Anfang an viel aus dem Job aufs Ehrenamt. „Projektmanagement war schon immer mein Ding“, sagt er. Netzwerken habe in seinem Beruf bislang keine große Rolle gespielt. Bei den Mobilen Nachbarn übernahm er das Thema gleich zu Beginn: Die Homepage, die Facebook-Seite, Kontakte zu anderen Organisationen im Stadtgebiet und in der Region – das alles geht auf Funcke zurück.

Nach einem Jahr trat der Vorsitzende Thomas Weber zurück. Funcke zögerte nicht: „Es war klar, dass ich das mache, und ich habe gerne übernommen.“

Was Michael Funcke besonders begeistert, ist die Nachhaltigkeit seiner Arbeit: „Das Mobilitätsthema hilft bei so vielen Dingen im Alltag: Einkaufen, Praktika, Jobs.“ Ein eigenes Fahrrad bedeute Mobilität, bedeute Teilhabe, bedeute Integration in die Gesellschaft.

Er betont, dass sich die Mobilen Nachbarn nicht nur an Geflüchtete richten, sondern an alle Bedürftigen. [..]

Fahrradausgabe und- Annahme

Samstags von 10:00 – 12:00 Uhr

aktuell keine Annahme von Fahrradspenden

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